Virtuelle Influencer:innen: Wie KI-Charaktere Social Media verändern

Was sind virtuelle Influencer:innen?

Virtuelle Influencer:innen sind künstlich erschaffene Figuren, die wie echte Menschen auf Social Media auftreten. Sie werden von Agenturen oder Unternehmen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und gesteuert. Auf Plattformen wie Instagram und TikTok sind sie immer häufiger zu sehen – oft so realistisch, dass viele User:innen sie für echte Personen halten.

Dieser Artikel basiert auf dem aktuellen Report von unserem Partnerprojekt jugendschutz.net. Wir haben wichtigsten Inhalte und Ergebnisse wurden für Dich zusammengefasst. 

Bekannte Beispiele auf Instagram

Weibliche KI-Influencerinnen

Damit Du Dir besser vorstellen kannst, wie virtuelle Influencer:innen aussehen und was sie machen, findest Du hier einige der bekanntesten Beispiele:

  • Lu do Magalu (@magazineluiza): Die erfolgreichste virtuelle Influencerin weltweit mit über 7 Millionen Followern. Ursprünglich als digitale Assistentin für einen Online-Shop in Brasilien entwickelt, teilt sie heute Produktbewertungen und Alltagstipps.
  • Lil Miquela (@lilmiquela): Mit rund 2,4 Millionen Followern ist sie eine der berühmtesten KI-Figuren. Sie arbeitet mit großen Marken wie Prada und Calvin Klein und veröffentlicht sogar eigene Songs.
  • Imma (@imma.gram): Die japanische Influencerin mit pinkem Bob ist für ihren modernen Style bekannt und arbeitet mit Marken wie Dior oder IKEA.
  • Aitana Lopez (@fit_aitana): Spaniens erste KI-Influencerin begeistert mit Fitness- und Gaming-Content und arbeitet mit bekannten Marken zusammen.
  • Noonoouri (@noonoouri): Die deutsche Mode-Influencerin kooperiert mit Luxusmarken wie Dior und Versace und hat eigene Songs veröffentlicht.
  • Kyra (@kyraonig): Virtuelle Influencerin aus Indien, die mit Marken wie Amazon Prime Video zusammenarbeitet.

Diese Beispiele zeigen, wie erfolgreich virtuelle Influencer:innen auf Instagram sind – und wie schwer es manchmal ist, sie von echten Menschen zu unterscheiden!

Männliche KI-Influencer

Es gibt auch männliche KI-Influencer auf Instagram – sie sind zwar seltener als weibliche, aber sie gewinnen zunehmend an Bedeutung. Zwei der bekanntesten Beispiele sind:

  • Blawko22 (@blawko22): Blawko ist ein männlicher, virtueller Influencer aus den USA, der für seinen urbanen Streetwear-Style, Tattoos und seine geheimnisvolle Persönlichkeit bekannt ist. Er teilt auf Instagram Inhalte zu Mode, Musik und Gaming und ist Teil des gleichen Kreativteams wie Lil Miquela.
  • Liam Nikuro (@liam_nikuro): Liam ist Japans erster männlicher, virtueller Influencer. Er wurde von der japanischen Firma 1sec Inc. entwickelt und postet auf Instagram über Fashion, Fitness, Lifestyle und seine digitalen Reisen. Liam ist besonders durch seine Zusammenarbeit mit dem Basketballteam Washington Wizards bekannt geworden.

Männliche KI-Influencer übernehmen oft Rollen als Fitness-Influencer, Mode-Models oder Markenbotschafter für Luxus- und Lifestyle-Produkte. Ihr Auftreten zeigt, dass virtuelle Influencer nicht nur weiblich sind, sondern auch männliche Avatare eine wachsende Rolle in der digitalen Welt spielen.

Warum sind virtuelle Influencer:innen so beliebt?

  • Sie sehen immer „perfekt“ aus: Keine Pickel, keine schlechten Tage, immer stylisch.
  • Sie sind rund um die Uhr verfügbar und altern nicht.
  • Für Unternehmen sind sie günstiger und leichter zu kontrollieren als echte Menschen.

KI-gesteuerte Influencer:innen bieten außerdem viele Vorteile

  1. Grenzenlose Kreativität: Virtuelle Avatare können an jedem Ort der Welt Fotos posten – ohne Reisekosten oder Aufwand.
  2. Unbegrenzte Möglichkeiten: Sie können tanzen, musizieren, fliegen oder in Fantasiewelten auftreten – alles ist möglich.
  3. Kosteneffizienz: Keine echten Reisen oder teure Shootings nötig, Änderungen sind schnell umsetzbar.
  4. Perfekte Kontrolle: Aussehen, Persönlichkeit und Botschaften lassen sich jederzeit anpassen – ohne Skandale oder Ausfälle.
  5. Innovative Erlebnisse: Virtuelle Influencer:innen ermöglichen neue Formen von Storytelling und interaktiven Online-Events.
  6. Globale Reichweite: Sie sind überall gleichzeitig präsent und können mit Fans weltweit interagieren.

Wenn KI-Influencer:innen sich für positive Themen wie Naturschutz oder Menschenrechte einsetzen, können sie viel Aufmerksamkeit erzeugen und so zu wichtigen gesellschaftlichen Veränderungen beitragen.

Die Schattenseiten: Unrealistische Körperbilder und mehr

Virtuelle Influencer:innen zeigen oft ein makelloses, aber komplett unrealistisches Schönheitsideal. Das kann dazu führen, dass Du Dich mit ihnen vergleichst und Dich unter Druck setzt, genauso auszusehen – was aber gar nicht möglich ist, weil diese Figuren nicht echt sind.

Wichtige Risiken:

  • Verstärkung von übertriebenen Schönheitsidealen und Körperdruck
  • Verbreitung von Fake-Lifestyle und Konsumzwang
  • Gefahr, dass Du Werbung und echte Gefühle nicht mehr unterscheiden kannst

Sexualisierung von Frauen

Fast alle virtuellen Influencerinnen nutzen bewusst aufreizende und sexualisierte Posen, um mehr Klicks und Likes zu bekommen. Das verstärkt stereotype Rollenbilder und kann dazu führen, dass Sexualisierung von Frauen auf Social Media als „normal“ wahrgenommen wird. Besonders junge Menschen sind davon betroffen, weil sie sich mit diesen Bildern vergleichen und sich unter Druck gesetzt fühlen, ähnlich aufzutreten.

Extremismus und Fake News: KI als Gefahr

Einige virtuelle Influencer:innen werden sogar gezielt eingesetzt, um extremistische oder menschenfeindliche Inhalte zu verbreiten. KI-generierte Profile können Stimmung gegen bestimmte Gruppen machen oder Verschwörungstheorien verbreiten – und das oft so geschickt, dass viele gar nicht merken, dass es sich um Fake-Profile handelt. Viele Nutzer:innen halten KI-Influencer:innen für echte Menschen und reagieren auf ihre Posts wie auf die von realen Personen.

Ratgeber Fake News                 Ratgeber Künstliche Intelligenz    

Was kannst Du tun? Tipps für den Umgang mit virtuellen Influencer:innen

  • Hinterfrage, ob ein Profil echt ist – vor allem, wenn Dir etwas „zu perfekt“ vorkommt.
  • Vergleiche Dich nicht mit KI-Charakteren: Niemand ist so makellos wie sie!
  • Sei kritisch bei Werbung und politischen Botschaften.
  • Melde problematische Inhalte – zum Beispiel, wenn Hass oder Fake News verbreitet werden.

Fazit: Bleib wachsam und lass Dich nicht täuschen!

Virtuelle Influencer:innen sind ein spannender Trend, aber sie bringen auch viele Risiken mit sich. Lass Dich nicht von perfekten Bildern blenden und bleib kritisch – vor allem, wenn es um Schönheitsideale, Werbung oder politische Inhalte geht.

Tipp

Wenn Du Fragen hast oder unsicher bist, wie Du mit Inhalten von virtuellen Influencer:innen umgehen sollst, kannst Du Dich jederzeit an das Team von JUUUPORT wenden. 

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