Hass und Gewalt auf Discord: Wie Du richtig handelst

Discord ist für viele Jugendliche ein fester Bestandteil des digitalen Alltags – ob beim gemeinsamen Zocken, Chatten oder zum Austausch über Hobbys. Doch die Plattform hat auch eine Schattenseite: Immer häufiger tauchen dort Hass, Gewaltpropaganda und extremistische Inhalte auf, die besonders junge User:innen betreffen.
Discord: Beliebt, aber nicht immer sicher
Laut JIM-Studie 2024 gehört Discord zu den Top 5 der meistgenutzten Online-Angebote bei Jugendlichen. Das liegt vor allem an den vielfältigen Möglichkeiten: Von privaten Chats bis zu riesigen öffentlichen Servern mit tausenden Mitgliedern ist alles dabei. Über spezialisierte Suchmaschinen oder Social Media findet man schnell neue Server – leider auch solche mit problematischen Inhalten.
Was wurde untersucht?
Anfang 2025 hat jugendschutz.net Discord gezielt nach rechtsextremen und gewaltverherrlichenden Inhalten durchsucht. Im Fokus standen Server, die sich an Jugendliche richten, etwa mit Namen wie „Jugendtreff“ oder Anspielungen auf bekannte Serien. Das Ergebnis: Junge User:innen stoßen leicht auf extremistische Inhalte, und der Dienstanbieter reagiert auf Meldungen oft nur unzureichend.

Wie sieht Hass und Gewalt auf Discord aus?
Besonders häufig wurden sogenannte „Edits“ gefunden – kurze Videoclips, die aus Bildern und Musik zusammengeschnitten sind. Viele dieser Clips verherrlichen Nationalsozialismus, zeigen Gewalt oder hetzen gegen Minderheiten. Auch Memes, Chatbeiträge und Musik mit menschenverachtenden Inhalten werden geteilt. Oft werden diese Inhalte sogar gezielt nachgefragt und über Direktnachrichten weiterverbreitet.
Beispiele für problematische Inhalte:
- NS-verherrlichende Videos mit Musik
- Gewaltvideos und Propaganda-Clips
- Memes, die über den Holocaust oder Minderheiten „Witze“ machen
- Musikstücke mit rassistischen oder gewaltverherrlichenden Texten

Wie reagiert Discord auf Meldungen?
Jugendschutz.net hat insgesamt 80 Verstöße gemeldet. Nach einer normalen Usermeldung wurden nur vier Inhalte entfernt. Erst nach direktem Kontakt mit Discord wurden rund 84 % der Verstöße gelöscht. Besonders schockierend: Gewaltverherrlichende und terrorismusverherrlichende Inhalte blieben oft weiterhin online.
Warum ist es so schwer, gegen Hass auf Discord vorzugehen?
Viele Server sind anonym, Chats werden regelmäßig gelöscht und Inhalte verschwinden schnell. Das macht es schwer, Verstöße zu verfolgen und zu ahnden. Gleichzeitig können problematische Dateien mit nur einem Klick heruntergeladen und weiterverbreitet werden. Die Moderation ist oft unzureichend, und viele Serverbetreiber:innen reagieren nicht auf Hinweise.

Was kannst Du tun? Tipps für den Umgang mit Hass und Gewalt auf Discord
- Nicht wegschauen: Wenn Du auf Hass im Netz oder Gewaltdarstellungen stößt, ignoriere es nicht. Sprich mit Freund:innen oder Vertrauenspersonen darüber.
- Inhalte melden: Nutze die Meldefunktion von Discord oder wende Dich direkt an die Moderator:innen des Servers. Bei schweren Verstößen kannst du auch jugendschutz.net einschalten.
- Keine problematischen Inhalte teilen: Auch wenn etwas als „Witz“ gemeint ist – das Teilen von Hass- oder Gewaltinhalten ist nie okay und kann strafbar sein.
- Screenshots machen: Bevor Inhalte verschwinden, sichere Beweise per Screenshot, falls Du etwas melden möchtest.
- Community-Regeln beachten: Achte darauf, auf Servern aktiv zu sein, die klare Regeln gegen Hass und Gewalt haben.
- Grenzen setzen: Lass Dich nicht zu Provokationen verleiten und steige nicht auf Hasskommentare ein.
- Hilfe holen: Fühlst Du Dich bedroht oder belastet, suche Unterstützung bei Beratungsstellen wie JUUUPORT.de.
Wichtig: Verstöße kannst du direkt bei jugendschutz.net oder über unser Meldeformular melden. So hilfst du mit, das Netz sicherer zu machen!
Mit Zivilcourage, Wissen und den richtigen Tools kannst du dazu beitragen, Discord zu einem besseren Ort für alle zu machen. Bleib kritisch, schütze dich und andere – und lass Hass keine Chance! 💪✨