"Hängen-Challenge“ geht viral: Wenn TikTok-Trends zur Gefahr werden
Was passiert bei der “Hängen-Challenge"?
Klick. Kamera läuft. Ein Arm hält dich fest – der andere das Handy. Nur eine harmlose Mutprobe oder doch eher leichtsinniger Wahnsinn? Auf TikTok kursiert derzeit eine Challenge, die wortwörtlich lebensgefährlich ist – und trotzdem oder gerade deswegen viral geht: die sogenannte „Hängen-Challenge“. Das Prinzip klingt simpel, ist dabei aber mit einem hohen Risiko verbunden: Junge Menschen hängen sich mit nur einem Arm an hohe Äste, Brückengeländer oder Balkone – und filmen sich dabei mit der anderen Hand. Je spektakulärer und je höher der Ort, desto mehr Likes. Was auf den ersten Blick wie ein mutiger Stunt wirkt, ist in Wahrheit ein riskantes Spiel mit der Schwerkraft – und mit dem eigenen Leben.
Warum ist die „Hängen-Challenge“ so gefährlich?
Was viele unterschätzen: Das eigene Körpergewicht. Sich mit nur einem Arm zu halten, erfordert enorme Kraft, Training und vor allem – Sicherheit. Ohne Vorbereitung kann schon nach wenigen Sekunden die Kraft versagen. Und wer dann in großer Höhe hängt, riskiert nicht nur Prellungen oder Knochenbrüche, sondern im schlimmsten Fall sein Leben. Trotzdem tauchen vereinzelt schon erste sogenannte „Fail“-Videos auf – Clips, in denen die Aktion schiefgelaufen ist. Auch diese werden millionenfach geklickt, was den Trend nur weiter befeuert.
Warum machen so viele bei solchen problematischen Challenges mit?
Likes, Aufmerksamkeit, Anerkennung – das scheint oft alles zu sein, was zählt. Viele fühlen sich unter Druck gesetzt, mitzumachen, weil sie dazugehören möchten. Doch der digitale Applaus wiegt selten die realen Konsequenzen auf. Wir haben daher ein paar Tipps für dich zusammengestellt, wie du auf solche Challenges reagieren kannst.
So gehst du mit riskanten Challenges um
👉 Lass dich nicht unter Druck setzen! Du musst nicht jeden Trend mitmachen, um dazuzugehören. Sich selbst oder andere in Gefahr zu bringen, ist und bleibt uncool.
👉 Like und teile keine riskanten Inhalte – auch das verbreitet sie weiter.
👉 Frag dich vor jeder Challenge:
- Was steckt eigentlich dahinter?
- Ist das cool oder einfach nur gefährlich?
- Würde ich das auch tun, wenn keine Kamera dabei wäre?
👉 Sprich mit Freund:innen darüber. Oft hilft ein offenes Gespräch mehr, als man denkt.
👉 Denk dir eigene Challenges aus! Spaß, Kreativität und Mut müssen nicht lebensgefährlich sein.
👉 Vertraue deinem Bauchgefühl. Wenn sich etwas falsch anfühlt – ist es das meistens auch.
👉 Melde gefährliche Inhalte, wenn du welche siehst. So schützt du andere – und dich selbst. Du kannst diese direkt auf entsprechenden Plattformen melden oder auch über unser Meldeformular.
👉 Und wenn du dir unsicher bist: Unsere Scouts sind für dich da und helfen dir weiter – vertraulich, kostenlos und ohne Vorurteile. Hier kannst du dich online beraten lassen.
Weitere Infos zu Challenges findest du im Beitrag
“Noch lustig oder schon gefährlich? Challenges im Internet."

Drei Inspirationen, für positive Challenges:
✨Komplimente-Challenge
Ziel: Verteile an einem Tag mindestens drei ehrliche Komplimente – an Freund:innen, Familie, Fremde und dich selbst.
Beispiele:
- „Ich fühl mich richtig wohl, wenn ich mit dir Zeit verbringe.“
- Mach jemandem Fremdes im Vorbeigehen ein unerwartetes, kurzes Kompliment (z.B. etwas wie „Wow, schöne Jacke!“, „Mir gefällt ihr Outfit“)
- An dich selbst: „Ich liebe es, wie ich mich um meine Freund:innen kümmere.“
🚀Mini-Mut-Challenge
Ziel: Stell dich kleinen Alltags-Ängsten und wachse daran, indem du deine Komfortzone verlässt.
Beispiele:
- Trag ein Outfit, das du liebst, dich aber bisher nicht getraut hast anzuziehen.
- Frag in einem Laden aktiv nach Hilfe, statt nur zu suchen.
- Probiere etwas komplett Neues aus (eine neue Sportart, ein neues Gericht, eine neue Route zur Schule/Arbeit).
🧘♀️Me-Time-Challenge
Ziel: Sieben Tage lang jeden Tag 10–30 Minuten nur für dich.
Beispiele:
- Gönn dir ein Mini-Spa zuhause: Nägel lackieren, eincremen, wohlfühlen.
- Setz dich mit deinem Lieblingsgetränk auf eine Parkbank und beobachte.
- Hör einen Podcast, der dir ein gutes Gefühl gibt oder dich zum Lachen bringt.